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Warum Yoga und Meditation langweilig sein darf :-)

Aktualisiert: 18. Nov. 2019

GEDANKEN ZUM AKTUELLEN YOGA- UND MEDITATIONSHYPE

“Die meisten Menschen tun alles nur halbherzig. Sie gebrauchen nur ein Zehntel ihrer Konzentrationskraft. Deshalb haben sie keinen Erfolg. Tut alles mit ganzer Aufmerksamkeit. Diese konzentrierte Kraft erlangt man durch Meditation. Wenn ihr von dieser Brennkraft Gebrauch macht und sie auf irgendein Ziel richtet, werdet ihr Erfolg haben.” ~ Paramahansa Yogananda


Viel muss es sein! Aufregend, abwechslungsreich und spektakulär muss es sein! Bringen muss es gleich Etwas… Mittlerweile auch in der Spiritualität. Die Angebote häufen sich angefangen von Candle-Light Yoga mit verbundenen Augen mit vorhergehender Kakao-Zeremonie, um sich gut einstimmen zu können - bis zur anschließenden Cocktailparty zum Ausklang mit Ekstatic Dance.

Viel muss es sein, Gefühle muss es wecken und vor allem auch den Geist mit neuen Inhalten füllen.

Doch genau das, was uns alle auf den spirituellen Weg führt, den Weg nach innen, wird hier zur Falle.

Versteh uns nicht falsch - das alles mag seinen Wert haben und sicherlich bescheren uns solche Stunden auch ein kurzzeitiges Wohlgefühl. Das darf auch sein. Das wollen wir gar nicht abstreiten, oder schlecht machen. Doch wir sprechen hier vom Entzünden und dauerhaften Brennen des eigenen inneren Lichts und nicht von einer kurzen Stromspitze, die knallartig explodiert und gleich danach wieder erlischt.

Anstatt dass wir uns bewusst machen, dass eine nachhaltige Veränderung erst dann möglich ist, wenn wir das hinter uns lassen, was uns bisher nicht bleibend erfüllt hat, leben wir dasselbe Muster in der spirituellen Praxis weiter. Wir füllen unsere Leerheit im Herzen und in unserem Geist wieder mit neuen Inhalten. Was uns im bisherigen Leben keine Ruhe und Frieden gebracht hat, wird uns auch dort nicht begegnen. Erst, wenn wir erkennen, dass es unser unruhiger Geist ist, der uns ständig in die materielle Welt zieht, der ständig nach mehr verlangt, haben wir eine Chance auf wahre Veränderung.

Und hier beginnt erst das was wir wirkliche Spiritualität nennen. Es ist der Weg nachhause zu uns, zu unserem wahren Wesen. Dorthin zu dem was noch übrig bleibt, wenn alles wegfällt, wenn es still wird in uns… wenn unser Geist nicht wieder mit Weltlichem genährt wird.

Es ist der Weg der Achtsamkeit, den wir u.a. sowohl in der Praxis von Meditation, als auch in meditativem Yoga erfahren können. Und ja dieser Weg wirkt zu Beginn überhaupt nicht spektakulär. Vielleicht erlebst du auch Phasen der totalen Langeweile in der Praxis… außer du füllst sie wieder mit unnötigen Inhalten. Es könnte ja zu eintönig werden einfach nur still zu sitzen, oder ohne Musik Yoga zu praktizieren - ohne das Erlernen atemberaubender Verrenkungsposen. Es kann sich auch zeitweise anstrengend anfühlen, denn zu Beginn ist es notwendig seine Konzentrationsfähigkeit - wie Yogananda in seinem Zitat oben beschrieben hat - zu stärken… nicht nur auf der Yogamatte rumliegen und ausruhen. Und das benötigt erstmals eine Willenskraft von deiner Seite her - mit der Zeit wird sie durch deine Praxis größer werden.

Wenn du beständig diesen Weg gehst, mit all dem was dir auf diesem Weg begegnet, dann eröffnet sich dir eine neue Welt, die alles andere als langweilig und unspektakulär ist. Es ist eine Welt der Freude, des Friedens, der Liebe in dir und du wirst feststellen, dass sich alle „Mühen“ und das Durchhalten schlussendlich gelohnt haben.

Wie lange das dauert bis sich dieses Gefühl einstellt? Sekunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre, nie… es ist jedes mal anders. Es kann dir in einem Moment begegnen, wenn du es am wenigsten erwartest… wenn du aufhörst etwas Bestimmtes erreichen zu wollen. Wir wollen ehrlich zu dir sein… es wird nicht funktionieren, wenn du nicht bereit bist dich wirklich deiner spirituellen Praxis hinzugeben. Das ist etwas was dir niemand abnehmen kann. Anfangs mag es dir schwer fallen eine bestenfalls tägliche Routine in deinen Alltag zu integrieren. Deshalb ist es wichtig, dass du eine Gruppe hast, in der du dich austauschen kannst, die dich mitzieht, die dich über die aufkommenden, möglichen Hindernisse hinaus begleitet.

Spür selber hin, wenn du einen Kurs besuchst, wie es sich für dich anfühlt. Wenn du das Gefühl hast, dass sich Widerstände in dir regen, weil noch etwas fehlt, weil es dir zu eintönig ist - dann gratulieren wir dir. Bleib da und mach weiter! Denn genau dort bist du richtig!

In diesem Sinne wünschen wir dir die langweiligste Yoga- und Meditationspraxis, die du je erlebt hast :-)

See you soon - Namasté DEIN KOKONRAUM-TEAM Belinda & Wolfgang Elija

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